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Hoffnung

  • Autorenbild: Franzi C
    Franzi C
  • 17. Jan.
  • 2 Min. Lesezeit

Sie stirbt bekanntlich zuletzt. Sie ist das Licht am Ende eines langen Tunnels. Ich hatte sie auch schon mal verloren. Dann habe ich sie wiedergefunden. Wie stark sie ist, merke ich in den letzten Monaten. Momentan ist sie alles, was mich antreibt. Die Hoffnung.


Vor zwei Jahren ging es mir schlecht. So schlecht, dass ich die Hoffnung darauf, dass es mir jemals wieder besser gehen würde, fast vollständig verloren habe. Rückblickend glaube ich, dass da immer noch ein kleines bisschen Resthoffnung übrig war. Aber die Hoffnungslosigkeit war größer. Sie war die Titanic und die Hoffnung ein Kajak. Bei solchen Größenverhältnissen redet man dann übrigens von Depressionen.


Die Geister meiner Vergangenheit schienen größer zu sein als ich. Auf jeden Fall versperrten sie mir den Weg, sodass ich nicht mehr sah, was hinter ihnen war. Hinter ihnen war nämlich das Licht am Ende des Psycho-Tunnels. Eine weiße Leinwand, die ich selbst gestalten konnte, wie ich wollte. Oder einfacher: Ein schöneres Leben. Leider ist nun mal das Wesen einer Depression, dass man als Besitzerin den Glauben an eine bessere Zukunft verliert, egal wie viele Freundinnen mir sagten, dass es auf jeden Fall irgendwann besser wird.


Von außen betrachtet sieht mein Leben aktuell noch genauso aus, wie damals. Aber innen hat sich sehr viel verändert. Und wie ein Bekannter mal zu mir sagte: „Wie es außen aussieht, ist auch nur wichtig für die Leute, die draußen stehen.“ Für die wichtigen Leute und vor allem für mich selbst ist es viel interessanter, was drinnen passiert.


Innen drin hat die Hoffnung in der Zwischenzeit wieder ihre ursprüngliche Größe angenommen. Sie ist die Brücke zwischen meinen Wünschen und dem Zeitpunkt, an dem sie in Erfüllung gehen werden. Sie ist der Glaube daran, dass irgendwann wieder etwas Schönes passieren wird, was dann das ganze Warten und die Niederlagen auf dem Weg dahin aufwiegen wird. Sie ist der freie Blick auf die weiße Leinwand und die nötige Farbpalette, um sie so anzumalen, wie ich es mag.


Ich glaube, der Grat zwischen hoffnungsvoll einen Weg zu gehen und sich auf einem falschen Weg zu verrennen, kann ein sehr schmaler sein. Und zwischen diesen zwei Wegen steht der Zweifel. Zweifel daran, ob meine Wünsche realistisch sind und ob sie wirklich irgendwann in Erfüllung gehen. Zweifel daran, ob ich genug tue, um mein Ziel zu erreichen.


Andererseits kommen diese Wünsche aber auch nicht von irgendwoher. Ich tendiere eigentlich nicht dazu, mir Dinge zu wünschen oder vorzunehmen, die vollkommen absurd sind. Und selbst wenn meine Wünsche nie in Erfüllung gehen werden, will ich mir später nicht vorwerfen müssen, dass ich es nicht genug probiert habe. Oder wie Paris Geller in Gilmore Girls es ausdrückte: „Ich möchte in fünf Jahren eine Biografie über mich lesen können, ohne mich übergeben zu müssen.“


Mache Dinge brauchen einfach mehr Zeit als andere und das ist dann am Ende auch in Ordnung. Mein Weg zu dem besagten Ende ist gerade sehr anstrengend, vor allem weil ich nicht weiß, wie lang der Weg noch sein wird. Aber auch das gehört dazu. Und solange ich immer noch ein bisschen Hoffnung im Gepäck habe, gehe ich einfach weiter.

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